Direkt zum Inhalt wechseln

Schiffscontainer als Lagerraum – 5 Ideen und Tipps für die Praxis

Lagern im Container: Hier ist Platz für Sportgeräte, Werkzeug und Co

Der Wunsch nach mehr Platz zieht viele Menschen irgendwann ins Haus mit Garten. Denn gerade Familien mit Kindern brauchen Freizeiträume und Abstellfläche für Fahrräder, Sportgeräte und Co. Doch was tun, wenn Keller und Dachboden irgendwann aus allen Nähten platzen? Die schnelle Lösung bietet ein gebrauchter Schiffscontainer: Er wird im Garten aufgestellt und dient als flexible Lagerfläche. Wir erklären, was sich problemlos in den Stahlboxen verstauen lässt:

Seecontainer als Lagerfläche nutzen – 5 kreative Ideen

Rund 6 x 2,43 Meter misst die Grundfläche eines Standard-Containers. Das ergibt gut 14 Quadratmeter Lagerfläche, die sich per Kran ad hoc im Garten aufstellen lassen. Ein Vorteil: Der Preis für einen gebrauchten Schiffscontainer liegt mit rund 3000 Euro deutlich niedriger als die Kosten für ein Gartenhaus oder einen Anbau mit entsprechender Grundfläche. Ein Nachteil: Der Container hat im Rohzustand keine Fenster und ist nicht gedämmt. Welche Dinge lassen sich dennoch gut im Container auslagern?

1. Container als vorübergehendes Möbellager

Heimwerken liegt im Trend. Gerade in Zeiten von Remote Jobs und Home Office investieren viele Haus- und Wohnungseigentümer gern in eine Renovierung. Doch sobald man einen Raum streichen will oder einen neuen Boden verlegt, stellt sich die Frage: Wohin mit den Möbeln? Hier bietet sich der Seecontainer als Außenlager an, solange der Fliesenkleber noch anziehen und der Parkettlack trocknen muss. Weil Schiffscontainer wind- und wasserdicht sind, kann Couch und Stühlen im Innern nichts passieren. Einziges Manko: Je nach Jahreszeit müssen die Gegenstände vor Kondenswasser geschützt werden. Wie das geht, erklären wir weiter unten.

2. Schiffscontainer als Garage

Wer mehr als ein Auto hat oder Saisonfahrzeuge wie Cabrios oder Oldtimer fährt, dem fehlt häufig Unterstellfläche. Auch Motorräder, Quads und sporadisch genutzte Fahrräder finden Platz in der Container-Garage. Der Pluspunkt: Autoversicherungen geben Rabatte, sobald ein Fahrzeug einen abschließbaren Garagenstellplatz vorweisen kann. Ein Nachteil: Als ständig genutzte Garage auf dem eigenen Grundstück braucht ein Container unter Umständen eine Baugenehmigung.


3. Container als Geräteschuppen

Rasenmäher, Gartengeräte, empfindliche Holzgartenmöbel, Polster und Outdoor-Spielzeug – im Garten sammelt sich eine Menge Equipment, das besonders den Winter besser unter einem Dach verbringen sollte. Als Alternative zum Gartenhaus bietet sich hier ein Second-Hand-Container an. Sein industrieller Look harmoniert gut mit dem Look von Neubauten und farblich lässt sich die Stahlwand beliebig gestalten.

4. Seecontainer als Hobbyraum

Wer sein Fitness-Studio oder sein Schlagzeug im Container aufbaut, geht über die reine Lagerfunktion hinaus. Ein Container, der Freizeitaktivitäten Raum geben soll, braucht dann einige Modifikationen: Im Idealfall werden die Wände gedämmt und, z.B. an der Front und einer Langseite, große Fenster eingesetzt. Zusätzlich sorgt ein Stromanschluss für Licht und den Betrieb von Geräten. Wer diese Arbeiten nicht selbst machen will oder kann, sollte mit Anbietern von individuellen Container-Umbauten Kontakt aufnehmen.

Vom Fitnessraum bis zum Atelier: Wer Seecontainer als Hobbyraum nutzt, muss Umbauten einplanen

5. Container als gewerblicher bzw. beruflicher Lagerraum

Wer beruflich viele Akten archivieren oder Waren lagern muss, kann im Seecontainer den geeigneten Raum schaffen: z.B. mit hohen Regalen an den Wänden oder Schubladencontainern. Ein massives Vorhänge- oder Bügelschloss schützt wertvolle Güter oder sensible Dokumente vor Einbruch und Diebstahl. Falls Strom verfügbar ist, lässt sich bei Bedarf auch eine Alarmanlage einrichten. Sämtliche Kosten für gewerbliche Lagerräume können Unternehmer natürlich in ihre Betriebskosten einfließen lassen. Allerdings ist auch hier vorab die Frage nach der nötigen Baugenehmigung zu klären.


Eignen sich Container als Weinkeller?

Leidenschaftliche Weinsammler, die keinen Keller besitzen, kommt eventuell auf die Idee eines zusätzlichen Lagercontainers. Doch hier entsteht ein Problem: Wein lagert optimal bei etwa 12 Grad Raumtemperatur und 70 Prozent Luftfeuchtigkeit. Will man diese Bedingungen auch im Hochsommer in einem Seecontainer schaffen, muss er vorab isoliert und mit Klimaanlage ausgerüstet werden. Alternativ investiert man gleich in einen Kühlcontainer, der gebraucht ab 6000 Euro gehandelt wird. Hier lässt sich das Kühlaggregat nach Belieben auf Temperaturen zwischen minus 25 und plus 25 Grad einstellen.

Was ist beim Seecontainer als Lagerraum zu beachten?

In einem nicht isolierten Container kann sich Kondenswasser bilden, wenn die Außentemperatur schwankt, z.B. über Nacht stark abkühlt. Dabei schlägt sich die Luftfeuchtigkeit an Containerdach und -wänden nieder und tropft im schlimmsten Fall sogar auf den Boden herunter. Fachleute bezeichnen dieses Phänomen als „Containerregen“. Wer empfindliche Gegenstände im Schiffscontainer lagert, muss Feuchtigkeitsschäden vorbeugen, indem er die Objekte mit Vlies oder Folie abdeckt. Darüber hinaus helfen Luftentfeuchter, die mit Granulat bzw. Salz den Wassergehalt der Luft senken. Schließlich gilt: Je öfter die Türen geöffnet werden und ein Luftaustausch stattfindet, desto weniger Kondenswasser bildet sich im Innern des Containers.

Schiffscontainer im Garten aufstellen – brauche ich eine Baugenehmigung?

Diese Frage lässt sich pauschal nicht verlässlich beantworten. Fakt ist: Mit seinen Türen zählt ein Schiffscontainer rechtlich nicht mehr zur Kategorie der „Behältnisse“, sondern fällt eher in die Klasse der Gebäude. Sie werden definiert als „selbständig benutzbare, überdeckte bauliche Anlagen, die von Menschen betreten werden können und geeignet oder bestimmt sind, dem Schutz von Menschen, Tieren oder Sachen zu dienen.“ (§2 Abs.2 der Niedersächsischen Bauordnung). Falls der Lagercontainer also langfristig benutzt werden soll, ist seine potenzielle Mobilität und auch die mögliche Aufstellung ohne Fundament eher unerheblich – er braucht trotzdem eine Baugenehmigung oder zumindest eine Aufstellungsgenehmigung von der lokalen Baubehörde. Im Zweifelsfall sollten Interessenten deshalb vorher nachfragen, welche Dokumente und Daten das zuständige Bauamt für eine Erlaubnis braucht oder ob diese unbürokratisch erteilt werden kann.


Über den Autor

Andreas Atrott

Über 12 Jahre Erfahrung in der Container Branche. Neben dem Containerhandel mit 3000+ Kunden verwandelt er mit seinem Team aus Containern spannende Umbauprojekte. Herr Atrott ist Gründer & Geschäftsführer der Containerbasis GmbH mit Sitz in Hamburg.
Weitere Infos zu Herrn Atrott findest du hier.

Hinterlassen Sie einen Kommentar