Direkt zum Inhalt wechseln

Kinetische Energie statt Dieselaggregat

Kinetische Energie statt Dieselaggregat: rCE-Powerpack temperiert Kühlcontainer auf der Schiene

Die Schweizer railCare AG hat eine System entwickelt, dass die Bewegungsenergie fahrender Güterwaggons in elektrische Energie umwandelt und diese zur Temperierung von Kühlcontainern nutzt: ein wesentlicher Beitrag zu weniger CO2-Emissionen – und ohne größeren Aufwand auf jedem herkömmlichen Güterwaggon zu montieren.

Der Schweizer Logistikdienstleister railCare – spezialisiert auf Transportdienstleistungen im Kombinierten Verkehr Straße/Schiene – hat ein Energiegewinnungs- und Energiespeicherungssystem für Gütertransporte auf der Schiene entwickelt: das sogenannte rCE-Powerpack. Dieses direkt auf den Waggon montierte System wandelt kinetische Energie aus der Bewegung eines Güterwaggons in elektrische Energie um und speichert diese in Akkus. Es besteht aus einem Adapterrahmen, in den das komplette Energieversorgungssystem inklusive Akkus, Energieumwandler und Hydraulikgenerator einbaut ist. Spezielle Bahnwaggons sind nicht notwendig. Herkömmliche Flachwagen für den Kühlcontainertransport können einfach und schnell nachgerüstet werden. Ergänzt wird das System durch ein satellitengesteuertes Überwachungssystem in Echtzeit.

Der Vorteil des rCE-Powerpacks: Kühlcontainer, die auf die Schiene verladen werden, benötigen kein Dieselaggregat mehr. Stattdessen stellt das Powerpack sicher, dass die Kühlkette nicht unterbrochen wird und die transportierten Lebensmittel oder andere temperaturempfindliche Waren ohne Qualitätsverlust ihr Ziel erreichen. Selbst bei Standzeiten und Unterbrechungen des Bahntransports werden die Container weiter gekühlt – bis zu drei Stunden lang. Möglich ist dies durch eine bedarfsgerechte Abgabe der gespeicherten Energie. Und: Treibstoffverbrauch und CO2-Ausstoß werden deutlich reduziert – um bis zu 75 %. Auch die Lärmemissionen sind geringer als beim Einsatz von Dieselaggregaten (-30 bis -35 %).

Die railCare AG, eine hundertprozentige Coop-Tochtergesellschaft, ist spezialisiert auf ganzheitliche Logistikdienstleistungen über die gesamte Transportkette für Coop und Drittkunden und beschäftigt rund 300 Mitarbeitende an elf Standorten. Die Umsetzung nachhaltiger Verkehrskonzepte ist dabei ein Kernanliegen des Unternehmens – mit großem Erfolg, wie mehrere Umwelt- und Klimapreise belegen. Vereinfacht gesagt, haben die fünf E-Loks des Unternehmens 2015 eine Verkehrsleistung von rund 823.000 km erbracht, mehr als 20 Erdumrundungen. Im kombinierten Verkehr wurde dabei im Vergleich zu reinen Straßentransporten über 10.300 Tonnen CO2 eingespart – ein wesentlicher Beitrag zu einem nachhaltigeren Güterverkehr.

Bild: railcare

Über den Autor

Andreas Atrott

Über 12 Jahre Erfahrung in der Container Branche. Neben dem Containerhandel mit 3000+ Kunden verwandelt er mit seinem Team aus Containern spannende Umbauprojekte. Herr Atrott ist Gründer & Geschäftsführer der Containerbasis GmbH mit Sitz in Hamburg.
Weitere Infos zu Herrn Atrott findest du hier.

Hinterlassen Sie einen Kommentar