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Das Tiny House – mehr Freiheit dank Mini-Heim?


Den eigenen Wohnraum zu verkleinern, vergrößert Freiheit und Sicherheit – daran glauben hierzulande immer mehr Menschen. Der Hintergrund: Aktuell klettern Immobilien- und Energiepreise auf ein Allzeithoch. Für Normalverdiener rückt das klassische Einfamilienhaus deshalb in weite Ferne. Auch der Gedanke an Nachhaltigkeit bremst die Baulust. Denn viele Hausbesitzer wollen ihren Verbrauch an Wohnraum, Baumaterial und Energie der Umwelt zuliebe reduzieren. Hier überzeugen Tiny Houses gleich doppelt: Sie bieten preisgünstigen Wohnraum, der Ressourcen schont. Doch macht das die Mini-Häuser zur Wohnform der Zukunft?

Der folgende Artikel erklärt, was ein Tiny House technisch definiert, welche Bauformen existieren und wo man die Mini-Häuser in Deutschland überhaupt nutzen darf.

Woher kommt der Trend zum Tiny House?

Zugegeben: Das Wohnen im (mobilen) Mini-Gebäude ist keine neue Erfindung. Schausteller und Zirkusartisten lebten schon immer so, bevor der Urtyp des Tiny House in den 1980er Jahren die alternative Wohnkultur erreichte. Damals entwickelten sich aus der Hausbesetzer-Szene die Bauwagenplätze, z.B. die „Bambule“ im Hamburger Stadtteil St. Pauli. Wer zur selben Zeit als Kind vor dem TV-Gerät saß, dem prägte sich ein idyllisches Bild vom Leben im Bauwagen ein: durch Hauptdarsteller Peter Lustig in der ZDF-Wissens-Sendung „Löwenzahn“. 

Doch der Trend, der das Tiny House als Wohnform für Jedermann propagiert, entwickelte sich erst zur Jahrtausendwende in den USA. Dort gilt Jay Shafer als Pionier der Szene. Er baute 1999 in Eigenleistung ein „Tiny House on Wheels“. Dieselbe Form, an der sich aktuelle Entwürfe noch immer orientieren. 

Nach der Immobilienblase zum neuen Realismus

Viele Amerikaner kopierten Shafers Lebensmodell im Tiny House, nachdem sie in der Finanzkrise 2008 ihre Häuser verloren hatten. In deren Vorfeld war die durchschnittliche Wohnfläche eines US-Einfamilienhauses auf über 200 Quadratmeter gewachsen. Allgemein herrschte die Vorstellung, dass die üppige Lebensweise für jeden erschwinglich wäre – zumindest auf Kredit. Nach dem Schock der Bankenkrise rückten dann Aspekte wie finanzielle Unabhängigkeit, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit wieder mehr in den Fokus von Wohnraumsuchenden. Hier bieten Tiny Häuser einen Lösungsansatz für diverse Probleme.


Ein Tiny House kaufen – diese Gründe sprechen für Downsizing im Wohnen

Nicht nur in den USA galt lange „Bigger is Better“ – auch in Deutschland stieg nach dem Zweiten Weltkrieg der Wohnflächenverbrauch immens. Während in den 1960er Jahren jedem Bundesbürger 20 Quadratmeter zur Verfügung standen, bewohnt eine Person heutzutage mit 47 Quadratmetern mehr als doppelt so viel. Doch aktuell findet ein Bewusstseinswandel statt. Immer mehr Menschen entscheiden sich mit Tiny Häusern für das Downsizing beim Wohnen. Was sind ihre Gründe?

  1. Begrenztes Budget: Gerade in beliebten Städten ist das klassische Einfamilienhaus für junge Menschen unerschwinglich geworden: In Berlin kostet es rund 780.000 Euro; in München über 1,5 Millionen. Auch im Tiny House ist der Quadratmeterpreis nicht billig – in der Summe aber gut bezahlbar. Die meisten Hersteller bieten ein voll ausgestattetes und mobiles Mini-Haus ab 45.000 Euro an. Wer selber baut, kommt noch günstiger weg. Das macht das Tiny Haus gerade für Berufseinsteiger, die trotz geringem Eigenkapital Wohneigentum besitzen wollen, zur erschwinglichen Variante. Und es kann berufsbedingte Wohnortwechsel einfach mitmachen.
  2. Bewusstes Downsizing: Jüngst bemerken Tiny House Hersteller eine wachsende Nachfrage in einer bestimmten Kundengruppe: Rentner und Menschen ab Mitte 50 entscheiden sich immer häufiger dafür, ihre Wohnfläche stark zu reduzieren. Der Grund: Bei vielen sind die Kinder ausgezogen und das ehemalige Familienheim wird schlichtweg zu groß. Immerhin bedeutet es Arbeit, 200 Quadratmeter Wohnfläche zu putzen, ein altes Haus laufend zu reparieren – ganz zu schweigen von der (finanziellen) Verantwortung, das Gebäude technisch und energetisch auf dem aktuellen Stand zu halten. 

Die Lösung für Mutige: Das alte Haus wird verkauft, die Einrichtung ausgemistet und man beginnt ein neues Leben im Mini-Format. Wer als Rentner nicht mehr ortsgebunden arbeitet, kann sich außerdem frei dazu entscheiden, mit dem mobilen Tiny House öfter mal den Wohnort zu wechseln.

  1. Mobilität: Berufe fordern Flexibilität, der Klimawandel schafft Wetter-Extreme – beides macht es der jungen Generation schwer, sich perspektivisch bis ans Lebensende an einen Wohnort zu binden. Die Beliebtheit des Lifestyles von digitalen Nomaden beweist außerdem selbst im Computerzeitalter: Irgendwie scheint dem Menschen eine nomadische Lebensweise in die genetische Wiege gelegt worden zu sein. Auch dieses Bedürfnis kann ein Tiny erfüllen. Immerhin behält der Bewohner stets die Option, es irgendwann ganz woanders aufzustellen.

Definition Tiny House: innen wirkt´s geräumig, außen ist´s kompakt

Was heißt jetzt eigentlich „tiny“ beim Haus? Hier variieren die Definitionen je nach Anbieter. Im deutschen Sprachraum versteht man darunter in der Regel ein Haus mit weniger als 50 Quadratmetern Wohnfläche. So ein Gebäude kann mobil sein, indem man es per Anhänger am PKW bewegt, muss es aber nicht. Den eigentlichen Clou der Mini-Häuser bildet die ausgefeilte Einrichtung, die jeden Zentimeter Raum sinnvoll nutzt. Da verschwinden Schubladen in Raumspartreppen, Regale fungieren als Leiter und geschlafen wird auf einer eingezogenen Ebene unterm Dach. Die klassischen Raumfunktionen Wohnen, Schlafen, Kochen und Körperhygiene deckt das Tiny House voll ab, braucht dafür aber deutlich weniger Fläche als ein klassisches Haus.

Was ist ein Tiny House – laut Baugesetz?

Im deutschen Baugesetz existiert der Begriff „Tiny House“ bislang nicht. Wer so ein Mini-Haus als Wohngebäude ganzjährig nutzen will, muss deshalb die normalen Anforderungen einhalten, die für jedes noch so große Haus gelten. Im Klartext heißt das: Der Tiny House Grundriss muss definierte Bereiche für Wohnen, Bad und Küche aufweisen. Ohne WC wäre das Haus als ständiger Wohnraum nicht genehmigungsfähig. Dass ein Tiny House ganzjährig bewohnbar ist, müssen außerdem die spezielle Dämmung der Wände sowie seine Heizung gewährleisten. Schließlich müssen ein Wasseranschluss und ein Stromanschluss vorhanden sein.

Ich will ein Tiny House kaufen – welche Kosten kommen auf mich zu?

Die Preise für ein voll ausgestattetes Tiny House beginnen bei den meisten Herstellern bei rund 45.000 Euro und sind nach oben hin nicht begrenzt. Je exklusiver der Kunde die Innenausstattung wählt und je größer das Tiny House absolut wird, desto teurer wird das Projekt. Auch Luxus-Features wie die Sauna oder Extras wie eine hauseigene Photovoltaik-Anlage lassen die Kosten steigen. Tiny Häuser sind in den meisten Fällen handwerkliche Einzelanfertigungen – daher kann auch ihr Preis stark variieren. Laut Umfragen lag der Durchschnittspreis 2020 bei etwa 67.000 Euro.

Interessierte sollten dabei bedenken: Nicht nur der Kaufpreis für das Tiny Haus bestimmt die Wohnkosten. Hinzu kommen wie in jeder anderen Wohnung die laufenden Kosten für Strom und Wasser. Außerdem muss ein Tiny House irgendwo stehen. Das bedeutet für die Bewohner entweder, eine Pachtgebühr oder Stellplatzmiete zahlen zu müssen, oder in ein Baugrundstück zu investieren.

Ein Tiny House mieten – so können Interessenten das Mikrowohnen testen

Wer sich unsicher ist, ob das Wohnen auf kleinstem Raum überhaupt zum eigenen Lebensgefühl passt, sollte es einfach ausprobieren. Die Möglichkeit dazu bieten viele private Ferienhaus-Vermieter und etliche Camping-Plätze in Deutschland. Interessierte können zum Beispiel einen Urlaub im Naturresort Land of Green bei Worpswede nahe Bremen planen, wo sie im Tiny House Dorf zwölf Häuser verschiedener Hersteller probeweise bewohnen und das minimalistische Lebensgefühl testen können. 

Diese Arten von Tiny Houses gibt es

Tiny Haus ist nicht gleich Tiny Haus. Unter den Oberbegriff fallen mehrere Konstruktions-Arten, die sich in Preis, Komfort und Mobilität deutlich unterscheiden können. Die beliebtesten sind die folgenden Haustypen:

  • Seecontainerhaus: Ein Boden, vier Wände und ein Dach – ein Schiffscontainer bietet fertig umbauten Raum, der sich per LKW an beliebige Orte transportieren lässt. Damit daraus ein Haus wird, müssen Wände gedämmt und Fenster eingesetzt werden. Außerdem braucht es einen gemütlichen Innenausbau. Da gebrauchte Seecontainer mit einem Preis ab 2000 Euro einen relativ günstigen Rohbau bieten, entscheidet sich manch leidenschaftlicher Heimwerker für den Selbstausbau zum Haus. Einige Hersteller bieten auch wohntauglich ausgebaute Seecontainer zum Kauf an.
  • Containerhaus bzw. Modulhaus: Hier bildet kein Seecontainer die Grundform, sondern Container-Module, die man auch für temporäre Büros oder Schulgebäude kennt. Sie lassen sich modular erweitern und können damit vom Tiny House zum Familienheim wachsen.
  • Individuell gefertigtes Tiny House: Deutschlandweit haben sich aktuell etwa 75 holzverarbeitende Betriebe auf individuelle Tiny Houses spezialisiert. Sie werden meist auf der Basis eines Anhängers gebaut, damit sie später per PKW gezogen werden können. Boden, Wände und Dach des Tiny Houses bestehen hier aus Holz – wobei viele Betriebe auf Holz aus nachhaltiger und lokaler Forstwirtschaft setzen. 

Mehr als Wohnraum – was können Tiny Houses noch?

Kleine Räume, die sich flexibel positionieren lassen, sind nicht nur zum Wohnen beliebt. Unternehmerisch lassen sich Container beispielsweise als Ausstellungsräume bzw. Showrooms auf Messen oder Märkten nutzen. In einem Office Container lassen sich Büro- und Verwaltungsaufgaben genau dorthin verlagern, wo immer sie benötigt werden. Auch pädagogische Konzepte wie Natur- oder Waldkindergärten profitieren von mobilen Räumen auf Rädern oder einer flexiblen Container-Architektur. 


Sind alle Tiny Houses mobil?

Im Prinzip ja: Tiny Houses aus Seecontainern kann man per LKW transportieren und auch Modulhäuser lassen sich relativ unkompliziert demontieren und versetzen. Doch nur klassische Tiny Houses auf Basis eines PKW-Anhängers können spontan durch ihre Besitzer bewegt werden. Die Voraussetzung: Der Hänger und die erforderliche TÜV-Zulassung begrenzen hier die Maße des Hauses. Für den deutschen Straßenverkehr darf es maximal 2,55 Meter breit, 4 Meter hoch und 12 Meter lang sein. Da das Haus als PKW-Anhänger ein Gewicht von 3,5 t nicht überschreiten darf, lässt sich die Länge jedoch kaum ausnutzen. Tiny Häuser, die per Auto bewegt werden, erreichen meist nur zwischen 6 und 7 Metern Länge. Falls das Gewicht oder die Maße keine TÜV-Zulassung als PKW-Anhänger erlauben, besteht noch die Möglichkeit, das Tiny Haus per LKW als Sondertransport zu verfahren.

Tiny Houses in Deutschland – Grundstück, Baugenehmigung und Co

Auch ein kleines Haus muss hierzulande große bürokratische Hürden nehmen, bevor seine Bewohner es rechtmäßig aufstellen und nutzen dürfen: Hängt es als Anhänger am PKW, braucht es eine TÜV-Zulassung. Sobald es auf einem Grundstück parkt und bewohnt wird, fällt es in den Zuständigkeitsbereich der Baubehörden.

Welche Normen muss ein Tiny House als Dauerwohnsitz erfüllen?

Für eine Dauernutzung rund ums Jahr muss das Tiny Haus den generellen Anforderungen an Wohngebäude entsprechen: Es braucht eine minimale Raumhöhe von 2,4 Metern und darf nur dann fensterlose Sanitärräume haben, wenn eine Lüftung den Luftaustausch gewährleistet. Zusätzlich fallen die Maße von Treppen, Fenstern und Türen unter die Vorschriften der Landesbauordnung für Fluchtwege. Als kleines Wohngebäude unter 50 Quadratmeter braucht ein Tiny House auch nach dem neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG) keinen Energieausweis. Die einzelnen Bauteile eines Kleinsthauses müssen jedoch den Anforderungen des GEG entsprechen und dürfen nur eine begrenzte Wärmedurchlässigkeit (maximaler U-Wert) aufweisen. 

Wo darf man sein Tiny House zum Wohnen aufstellen?

Um die Baugenehmigung für ein Tiny House zu erhalten – was in diesem Fall einfach das Hinfahren und Aufstellen bedeutet – braucht der Besitzer ein geeignetes Grundstück. Dieses Grundstück muss erschlossen sein und gemäß BauNVO für die Nutzung durch Wohngebäude ausgewiesen sein. Infrage kommen z.B. reine Wohngebiete, Mischgebiete oder „Gebiete zur Erhaltung und Entwicklung der Wohnnutzung“ bzw. Sondergebiete. 

Tiny House im Garten des Elternhauses – geht das?

Wenn Eltern oder Freunde einen großen Garten besitzen, liegt es nahe, das Grundstück für ein Tiny House Projekt zu teilen. Das Problem: Welche Fläche eines existierenden Grundstücks überhaupt bebaut werden darf, ist durch den örtlichen Bebauungsplan geregelt. Er schreibt in vielen gewachsenen Wohngebieten auch vor, welche Architektur erlaubt ist. Kubische Tiny Häuser zwischen den typischen Einfamilienhäusern mit Satteldach haben oft schlechte Karten auf eine Genehmigung, weil sie aus dem Stadtbild fallen. 

Wo gibt es Tiny House Siedlungen?

Einige Städte reagieren auf die wachsende Nachfrage und weisen neue Baugebiete speziell für die Nutzung mit Tiny Häusern aus. Für Tiny Houses in Bayern stehen etwa Flächen in Amberg, Coburg, Pfaffenhofen und Erding zur Verfügung. Besitzer von Tiny Houses in Nordrhein-Westfalen können Grundstücke in der Stadt Hamm bekommen. Dortmund bietet mit der Tiny Village Sölde Platz für 12 Tiny Houses, während die Stadt Jülich immerhin 10 Bauplätze ausweist. 


Tiny House als Wochenendhaus – Welche Auflagen sind zu beachten?

Wer sein Tiny House für den Wochenendurlaub am Meer, am Badesee oder in der Natur nutzen will, hat Zugriff auf andere Grundstücke. Anders als Wohnhäuser dürfen Ferienhäuser und Wochenendhäuser nämlich in ausgewiesenen Sondergebieten stehen, die der Erholung dienen. Der Vorteil: Viele dieser Grundstücke befinden sich in attraktiver landschaftlicher Umgebung. Hier ist der Gestaltungsansatz nicht streng geregelt, sodass es selten Probleme mit der Baugenehmigung gibt. Der Nachteil: Ferienhäuser dürfen in der Regel maximal vier Monate im Jahr bewohnt werden – die Anmeldung als Dauerwohnsitz ist in den meisten Gemeinden dort nicht gestattet.

Im Tiny House auf dem Campingplatz – was müssen Bewohner beachten?

Da Grundstücke teuer und Baugenehmigungen selten sind, weichen viele Tiny-Haus-Besitzer auf Campingplätze aus. Ein Pluspunkt: Der Stellplatz erfordert keine Baugenehmigung und kann günstig gemietet werden. Die einzigen Auflagen bestehen hier darin, dass das Haus nicht mehr als 50 Quadratmeter Wohnfläche haben darf und die Höhe von 3,5 Metern nicht überschreitet. Allerdings gestatten viele Campingplatzbetreiber auch Tiny Houses bis zu 4 Metern Gebäudehöhe die Aufstellung. Falls ein Campingplatz nicht in einem ausgewiesenen Erholungsgebiet liegt, sondern nahe eines Wohngebiets, können Tiny House Bewohner dort mit Zustimmung des Betreibers und Ausnahmegenehmigung vom Amt sogar ihren Erstwohnsitz anmelden. 

Wie nachhaltig ist ein Tiny House?

Im Hinblick auf Umwelt und Ressourcen kann man mit dem Tiny House eine einfache Rechnung aufmachen: Je weniger Raum pro Person umbaut und beheizt werden muss, desto geringer ist der Bedarf an Baumaterial und Energie. Ergo sinkt auch der CO2-Ausstoß mit jedem Menschen, der seine Etagenwohnung bzw. sein Einfamilienhaus gegen ein Mini-Haus eintauscht. Hinzu kommt: Viele Tiny Houses bestehen aus recycelten Materialien wie gebrauchten Schiffscontainern oder Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Relativ gesehen erreichen Tiny Häuser allerdings nie die gute Energie-Effizienzklasse moderner Passivhäuser. Aufgrund der verbauten Infrarotheizung und der dünnen Wände braucht ein Tiny Haus bezogen auf den Quadratmeter mehr Energie als ein KfW40-Haus mit Wärmepumpenheizung. 

Autark leben – das Tiny House macht´s möglich?

Warmes Wasser und Strom im Tiny Haus selbst erzeugen, um von den großen Energieversorgern unabhängig zu sein – das ist leider nur bedingt möglich. In der Theorie könnte eine Photovoltaikanlage auf dem Dach in Kombination mit einem Batteriespeicher zwar ausreichend Strom erzeugen, in der Praxis machen das aber zwei Faktoren schwierig: Bei langen Schlechtwetterperioden in Deutschland produziert die kleine Dachfläche per Photovoltaik relativ wenig Strom. Ein großer Batteriespeicher ist jedoch teuer und schwer – er treibt sowohl das erlaubte Gewicht als auch Preis des Tiny Houses empfindlich in die Höhe. Für ein voll-autarkes Tiny House müssen Interessenten daher rund 180.000 Euro einplanen und eventuell Abstriche bei seiner Mobilität machen. 

Fazit

Klein, aber mein: Die Investitionssumme für ein Tiny House ist begrenzt, ein Kredit schnell getilgt – das macht das Mini-Haus attraktiv für Menschen, die finanzielle Risiken meiden. Abenteurer überzeugt dagegen die Möglichkeit, mit dem Haus an neue Orte zu reisen. Minimalisten gibt das Mikro-Heim die Gelegenheit, Überflüssiges über Bord zu werfen und sich aufs Wesentliche zu konzentrieren. Insgesamt bietet das Downsizing des Wohnraums gute Argumente für viele verschiedene Zielgruppen – doch ob das eigene Leben in ein Tiny House passt, muss jeder, der in die eigenen vier Wände strebt, individuell entscheiden.


Über den Autor

Andreas Atrott

Über 12 Jahre Erfahrung in der Container Branche. Neben dem Containerhandel mit 3000+ Kunden verwandelt er mit seinem Team aus Containern spannende Umbauprojekte. Herr Atrott ist Gründer & Geschäftsführer der Containerbasis GmbH mit Sitz in Hamburg.
Weitere Infos zu Herrn Atrott findest du hier.

1 Antwort auf “Das Tiny House – mehr Freiheit dank Mini-Heim?

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