Fundamente für Container anlegen – das müssen Sie beachten
Platten-, Streifen- oder Punktfundament? Welche Basis ein Container braucht, hängt von Größe und Bodenbeschaffenheit ab.
Ob als Lagerraum auf Zeit oder als Ferienhaus auf dem eigenen Grundstück – recycelte Schiffscontainer können das Bedürfnis nach mehr Raum schnell und günstig befriedigen. Doch lässt sich ein Container einfach an einem beliebigen Ort aufstellen und prompt benutzen? Nur bedingt. Denn selbst wenn die Stahlbox zu Wohnzwecken bezugsfertig ausgebaut ist, muss sich der Nutzer vorab Gedanken um den Boden am Aufstellungsort machen: Abhängig davon, wie dieser beschaffen ist, braucht der Container ein Fundament für den sicheren Stand.
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Ist ein Fundament für einen Container überhaupt nötig?
Allein das Leergewicht eines 20-Fuß-Containers beträgt 2,3 Tonnen. Je nachdem, welchen Inhalt er fasst, übt er einen hohen Druck auf den Untergrund aus. Auf schlammigem und sandigem Boden platziert, kann die Box schnell einsinken; insbesondere in Regionen mit viel Niederschlag. Während in kleinen Containerhäusern dann durch unebene Böden zumindest die Möbel ins Rutschen geraten, können Konstruktionen aus gestapelten Containern sogar umstürzen.
Je höher ein Gebäude im Verhältnis zu seiner Grundfläche aufragt, desto stärker wirkt sich ein ungeeigneter Boden auf seine Stabilität aus – das zeigt etwa der Schiefe Turm von Pisa eindrucksvoll. Der Glockenturm wurde einst auf den lehmigen und sandigen Untergrund eines ehemaligen Hafenbeckens gesetzt, ohne für sein Gewicht ein adäquates Fundament zu schaffen. Schon als das zweite Stockwerk des Gebäudes abgeschlossen wurde, fing es an, sich zu neigen.
Ein Fundament benötigen daher alle
- langfristig genutzten Container auf weichem Untergrund
- mehrstöckige Containergebäude
Kein Fundament benötigen
- kurzfristig Container, z.B. zeitweilige Lagercontainer, auf festem Grund
- Container, die auf versiegelten Flächen wie Asphaltplätzen stehen
Im letzten Fall sollte der Container dennoch nicht direkt auf dem Untergrund stehen, damit ihr Boden ausreichend belüftet wird und der Stahl nicht rostet. Wer seinen Lagercontainer auf einer befestigten Fläche, z.B. auf einem Parkplatz, aufstellt, sollte ihn an den vier Ecken auf Unterbauplatten stellen.
Welches Fundament ist das geeignete für einen Container?
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, sondern hängt von den folgenden Faktoren ab:
- Gesamtgewicht der Containerkonstruktion
- Beschaffenheit des Bodens vor Ort
- Anforderung an das Drainagesystem
- Regionales Klima
- Bestimmungen vonseiten der Baubehörden
Generell kommen 4 Fundament-Arten für ein Container-Gebäude infrage
- Die Bodenplatte: Was für ein Einfamilienhaus den Standard bildet, ist für die meisten Container überdimensioniert und zu kostenintensiv. Betonierte Bodenplatten brauchen Containerbauten nur auf extrem instabilem Grund, auf dem die Platte quasi „schwimmt“.
- Streifenfundament: Hier bilden etwa 80 Zentimeter tiefe und 50 Zentimeter breite Beton-Streifen die Auflageflächen für den Container. Im Falle eines Containers müssen die Streifen nicht umlaufend unter den vier Wänden gezogen werden. Für einen 20-Fuß-Container genügen 3 Streifen, die jeweils parallel unter beiden Stirnseiten und in der Mitte der Stahlbox verlaufen.
- Punktfundament: Hierbei leiten betonierte Fundamentpunkte den Druck des Containers gleichmäßig in den Boden ab. Das funktioniert nur dann, wenn die Punkte etwa den gleichen Abstand voneinander haben. Für eine größere Stabilität wird der Beton mit sogenannten Bewehrungskörben aus Eisengeflecht verstärkt.
- Pfahlfundament: Hierbei werden Stahlpfähle mit Gewinde in den Boden gedreht. Ihre Oberseite trägt den Container und kann mit ihm verschweißt bzw. verschraubt werden.
Punktfundament für Container anlegen – eine Anleitung
Für kleine Containerhäuser und Einzelcontainer reicht ein Punktfundament in der Regel aus. Sein Vorteil liegt darin, dass es weniger Material benötigt als eine Fundamentplatte und daher günstiger ist. Darüber hinaus lässt es sich im Eigenbau wesentlich leichter herstellen als ein durchgehend gegossenes Fundament. Ein Container benötigt etwa alle 2,5 bis 3,5 Meter einen Auflagepunkt auf dem Untergrund. Bei einem Punktfundament für einen 20-Fuß-Container müssen Sie also mit 6 Fundamentpunkten planen – 4 an den Ecken des Containers und jeweils einen weiteren auf dem Mittelpunkt jeder Langseite.
Für den Fundamentbau brauchen Sie
- 6 Holzpflöcke
- Schalbretter
- Maurerschnur
- Wasserwaage
- Spaten
- Betonmischung
- Betonwanne und Rührgerät
- Bewehrungskörbe aus Metall
So gehen Sie vor:
- Planen Sie das Fundament exakt: Dabei stecken Sie das Zentrum jedes der 6 Fundamentpunkte mit einem Holzpflock ab und spannen die Maurerschnur dazwischen auf. Die Schnur hilft dabei, zu ermitteln, ob sich alle Pflöcke der Langseiten bzw. der Schmalseiten des Containers exakt in einer Flucht befinden.
- Heben Sie an jedem durch einen Pflock markierten Punkt ein etwa 40x40cm großes Loch aus. Wie groß es genau sein muss, bestimmt der Durchmesser der genutzten Bewehrungskörbe. Die Tiefe sollte rund 80cm betragen, um bis in den frostsicheren Bereich des Bodens zu gelangen.
- Ist der Boden sandig, wird es nötig, die Wände der ausgehobenen Löcher mit Schalbrettern auszukleiden, damit kein Erdreich ins Loch zurückrutscht. Außerdem kann man den Fundamentpunkt auf diese Weise 15-20 cm über das Niveau des Bodens herausragen lassen. Das bietet den Vorteil, dass der Container unterlüftet wird.
- Mischen Sie den Beton an. Dazu können Sie eine Fertigmischung aus dem Baumarkt nutzen oder den Beton vom Betonwerk beziehen. Letzteres rechnet sich nur bei größeren Abnahmemengen.
- Stellen Sie die Bewehrungskörbe in die ausgehobenen Gruben und füllen Sie sie mit Beton. Wenn Sie die Fundamentpunkte nicht durch Eisengeflecht armieren wollen, müssen Sie den Beton in einzelnen Schichten eingießen. Dabei werden zunächst 25 Zentimeter aufgefüllt und anschließend verdichtet, bevor die nächste Schicht eingebracht werden kann.
- Auch das Eingießen von Stahlpfosten, die anschließend mit den Eckpunkten des Containers verschraubt werden ist möglich. In der Regel muss das Fundament bis zu 10 Tage lang aushärten, bevor es belastet werden kann. Daher ist es günstig, die Punkte vor der Anlieferung des Containers zu gießen. Der Lieferant kann die Stahlbox anschließend per Ladekran an den gewünschten Platz setzen.
Über den Autor
Andreas Atrott
Über 12 Jahre Erfahrung in der Container Branche. Neben dem Containerhandel mit 3000+ Kunden verwandelt er mit seinem Team aus Containern spannende Umbauprojekte. Herr Atrott ist Gründer & Geschäftsführer der Containerbasis GmbH mit Sitz in Hamburg.
Weitere Infos zu Herrn Atrott findest du hier.