Wenn ein Seecontainer zum Bunker wird
Für Survival-Spezialisten oder Weinliebhaber (Stichwort: Weinkeller) bietet ein Seefracht-Container die Chance, relativ kostengünstig an einen eigenen Untergrundbunker zu kommen. Doch auch wer kräftig selbst Hand anlegt, muss mit Kosten um die 11.000 Euro rechnen.
Ein üblicher Seefrachtcontainer ist das Herzstück des Projektes.
Die Außenmaße eines 20 Fuß Containers betragen nach ISO-Norm 6,058 Meter Länge, 2,438 Meter in der Breite und 2,591 Meter in der Höhe, das ergibt eine Standfläche von insgesamt 14,9 m².
Die Vorbereitung
Die Baugrube wird so bemessen, dass zu jeder Seite zwischen Wand und Container mindestens 30 cm Raum bleiben, nach vorn auf der Türseite werden mindestens 1,20 Meter Platz einkalkuliert. Da der Seecontainer als Bunker dienen soll, wird die Baugrube 60 Zentimeter tiefer ausgehoben, als der Container hoch ist.
Bevor der Container zum Bunker wird, werden die großen Doppeltüren an der Seite des Containers versiegelt, dafür wird an der Stirnseite eine schmale, nach innen aufgehende Tür eingebaut.
Auf den Boden der Baugrube kommt nun eine 15 Zentimeter tiefe Schicht Kies, darauf wird der Container gesetzt.
Seitlich vor der Tür wird ein perforiertes Kunststofffass von 100 Litern Fassungsvermögen vergraben – das ist der Platz für die Pumpe der künftigen Versitzgrube.
Ohne festen Halt geht es nicht
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Die erste Stufe der Betontreppe zur Eingangstür hin beginnt auf dem Niveau der Oberkante des Containers.
Die Grube erhält nun mit Hilfe von Bagger oder Schaufel rundum noch einen etwa 50 Zentimeter breiten Rand, der mit der Dachseite des Containers auf einer Ebene liegt.
Zwei Doppel-T-Stahlträger verbinden nun die oberste Treppenstufe jeweils mit der Container-Oberkante rechts und links der Tür. Über die gesamte Grubenfläche einschließlich des breiten Randes wird anschließend über dem Container eine Verschalung aus Holz errichtet.
Darüber kommt schweres Wellblech, das jeweils breit auf den Rändern der Grube aufliegt – entsprechend kalkuliert man für die Breite des Blechs 2,44 plus 2x 30 cm (Abstand Containerwand – Grubenwand) plus 2x 50 cm oberer Auflagerand auf beiden Längsseiten der Grube.
Die Länge berechnet man mit sechs Metern für den Container, 1x 30 cm Abstand Containerrückwand – Grubenwand + 1x 50 cm hinterer Auflagenrand der Grube.
In die Stahlträger oberhalb der Tür werden in kurzen Abständen Baustahl-Stäbe eingesetzt, diese Stäbe dienen als Fixierung für eine erste Lage von Betonsteinen rund um den Einstieg.
Diese werden anschließend mit Beton verfüllt: So entsteht die Randeinfassung des Einstiegs.
Rund um den Container sowie in dessen Innerem werden nun Stahlträger für Betonverschalungen oder einfache Holzstützen gesetzt, um das Containerdach und das darüber liegende Wellblech von unten abzustützen.
Die Versorgung im Seecontainer – pardon: Schutzbunker
Zwei 30 cm Plastikrohre für die spätere Belüftung sowie alle Rohre für die künftige Stromversorgung beziehungsweise die Wasserver- und entsorgung sollten jetzt ebenfalls gesetzt beziehungsweise verlegt werden.
Über die gesamte nun verschalte Fläche legt man zusätzlich noch eine Lage Baustahlgitter.
Insgesamt folgen dann insgesamt etwa 15 cm Beton als „Deckplatte“ über dem gesamten Bunkerbereich.
Der Aufwand mit der Betondecke ist gerechtfertigt: Metall rostet und könnte daher mit der Zeit unter der aufgefüllten Erde einstürzen. Der Beton dagegen sichert den Bunker langfristig vollständig ab.
Wichtig ist es später, die Pumpe der Versitzgrube immer funktionsfähig zu halten. Andernfalls kommt es zu einer Überschwemmung des Bunkers. Ein eingebauter Sensor warnt vor einem zu starken Anstieg des Wasserstandes rund um den Container und setzt die Pumpe in Gang.
Auf den Betonblocks rund um den Einstieg kann man nun weitere Reihen von Betonstein in beliebiger Höhe aufmauern und den Bunker-Einstieg sogar komplett „überbauen“. Auch den Rest der Treppe kann man mit Betonsteinen setzen.
Wird die Grube und der Umgebungsbereich des Bunkers bis zum Rand der Einstiegseinfassung mit guter Erde aufgefüllt, können später sogar rundum Bäume oder Büsche angepflanzt werden. Ist der Beton ausreichend getrocknet, werden alle Holzstützen oder Betonstahlträger entfernt.
Der Innenraum lässt sich nun beliebig ausbauen und nutzen, beispielsweise als Weinkeller.
ACHTUNG: wie hier berichtet wird, soll es Probleme mit der Statik geben können.
Bildquellen: https://www.youtube.com/user/martiwf0
Über den Autor
Andreas Atrott
Über 12 Jahre Erfahrung in der Container Branche. Neben dem Containerhandel mit 3000+ Kunden verwandelt er mit seinem Team aus Containern spannende Umbauprojekte. Herr Atrott ist Gründer & Geschäftsführer der Containerbasis GmbH mit Sitz in Hamburg.
Weitere Infos zu Herrn Atrott findest du hier.