Der 20 Fuß Standardcontainer: Die Wunderkiste des Welthandels
Vor rund 60 Jahren ging erstmals ein Schiff beladen mit 58 Seecontainern auf die Reise – die Vorläufer des heutigen Standardcontainern, der heute milliardenfach weltweit im Umlauf ist. Denn der Seecontainer trat innerhalb weniger Jahrzehnte einen weltweiten Siegeszug an und revolutionierte den Welthandel. Güter mussten nicht mehr zeit- und arbeitsintensiv Stück für Stück auf-, ab- und umgeladen, sondern konnten bereits an ihrem Entstehungs- oder Herstellungsort direkt in einen Frachtcontainer geladen werden und darin bis direkt an den Zielort transportiert werden – per Schiff, Eisenbahn oder Lastwagen.
Neben dem 20-Fuß-Standardcontainer, international Twenty Foot Equivalent Unit (TEU) genannt, sind im Laufe der Jahrzehnte eine Reihe anderer Standardcontainer entstanden, deren Maße in der ISO-Norm 668 im Detail festgehalten sind. Im Fall des TEU bedeutet dies: Diese Standardcontainer sind exakt 6.058 mm lang, 2.438 mm breit und 2.591 mm hoch – überall auf der Welt, egal wo und von wem sie hergestellt wurden/werden. Die Innenmaße betragen 5.890 mm mal 2.350 mm mal 2.372 mm. Eine Sonderform dieses ist der 20 ft hc (=High Cube), der 2.891 mm hoch ist, so dass sich der Rauminhalt bei gleichbleibender Grundfläche erhöht.
Interessant: Der 20 Fuß Container ist gemeinsam mit 40 Fuß Container nicht nur der am häufigsten verwendete Container weltweit. TEU dient auch als international verständliche Maßeinheit, beispielsweise um die Ladekapazität eines Schiffes zu erklären (5.000 TEU = Containerstellplätze) oder das Umschlagvolumen eines Seehafen anzugeben (2,5 Millionen TEU jährlich).
Einer für alle: TEU als Frachtcontainer, Lagercontainer, Baucontainer und vieles mehr
Heute gibt es kaum ein Stückgut, das nicht per Container transportiert wird. Standardcontainer tragen daher auch den Namen General Purpose Container oder seltener Dry Van. Dabei handelt es sich grundsätzlich um geschlossene Containertypen, die an oder beiden Stirnseiten und/oder an den Längsseiten Türen aufweisen. Meist werden sie aus hochwertigem Stahlblech gefertigt. Aber auch Aluminium- und sogar Sperrholzcontainer (Plywood) mit glasfaserverstärkter Kunststoffbeschichtung kommen zu Einsatz. Der Boden besteht in der Regel aus Holz auf Stahlstreben. Übrigens: Alle Standardcontainer müssen nach ISO-Norm neunfach stapelbar sein.
Die Vorteile des Standardcontainers – Standardisierung, Stabilität, Frachtfähigkeit, Flexibilität, Wetterbeständigkeit und Haltbarkeit – überzeigen jedoch nicht nur im Transportsektor. Zunehmend finden Seecontainer mehr oder minder umgebaut als Lagercontainer oder Baucontainer Verwendung.